von Karlheinz Reimann, geschrieben im September 2019
Das Jahr 1989 war in der DDR ein sehr bewegtes Jahr mit bis dahin nicht vorstellbaren Ereignissen. Die Bewegung ging zunehmend von den Bürgern aus, während die Führung von Partei und Staat immer mehr in Sprachlosigkeit und Erstarrung verfiel. Die angeordnete Wahlfälschung zu den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 wollten viele Bürger nicht mehr ohne Widerspruch hinnehmen. Die Zahl der Ausreiseantragsteller stieg im Sommer 1989 sprunghaft an.
von Karlheinz Reimann,
geschrieben zum 3. Oktober 2015
Es gibt Tage, die in unvergesslicher Erinnerung bleiben, weil sie die Welt, aber auch die Biografie vieler Menschen entscheidend verändert haben. Ein solcher Tag ist für die Deutschen der 9. November 1989, an dem in einer strapaziösen und wunderbaren Zeit der Friedlichen Revolution in der DDR die seit 28 Jahren bestehende Mauer nach der folgenschweren Verlautbarung von Politbüromitglied Günter Schabowski „Nach meiner Kenntnis … gilt das sofort, unverzüglich“ in Berlin an der Bornholmer Straße von Demonstranten friedlich erstürmt wurde. Mit Freudentränen und Sektflaschen lagen sich Ost- und Westberliner in den Armen. Viele Millionen Fernsehzuschauer in der Welt verfolgten ergriffen und ungläubig die Ereignisse in Berlin. "Wahnsinn" war das meist gebrauchte Wort dieser Nacht. An diesem Abend begann auch für die in der DDR eingesperrten Menschen die unbeschränkte Reisefreiheit. Die weitere Entwicklung führte zur Wiedervereinigung des über 40 Jahre geteilten Deutschlands am 3. Oktober 1990. Für die inzwischen herangewachsene Generation sind Freiheit und Lebensbedingungen im Deutschland von heute ganz selbstverständlich. Für sie ist schwer vorstellbar, wie damals im östlichen Teil der Zustand des Landes war und welchen Einschränkungen die Menschen dort ausgesetzt waren. Tatsächlich war das aber überhaupt nicht selbstverständlich, sondern ein Glücksfall der Geschichte. Manches stand bis zur Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrages am 12. September 1990 in Moskau auf Messers Schneide. Ohne die Zustimmung der Siegermacht Sowjetunion durch Michail Gorbatschow und das Drängen von George Bush senior, dass auch Margaret Thatcher und Francois Mitterrand zustimmen mögen, wäre die Wiedervereinigung nicht zustande gekommen. Dabei gab es bedingt durch die Verhältnisse in der Sowjetunion für die Wiedervereinigung Deutschlands nur ein begrenztes Zeitfenster.
Anlässlich 30 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 2019
Es war ein langer Weg zu einem einheitlichen Deutschland Bismarcks. Auch nach der Teilung Deutschlands als Folge des verbrecherischen Zweiten Weltkrieges, über den Bau der Mauer 1961 in Berlin bis zum Fall dieser Mauer am 9. November 1989. Die Wiedervereinigung Deutschlands - nicht unumstritten - war ein Glücksfall der Geschichte. Die Einheit Deutschlands ist auf gutem Weg, auch wenn sie noch nicht vollendet ist und noch Zeit, Unvoreingenommenheit und Optimismus der nachgeborenen Generation braucht.
Gerd Mucke, Pfarrer in Rötha, blickt in einer interessanten Geschichtsstunde für eine Rundfunksendung am 3. Oktober 1997 auf Ereignisse dieser langen Zeit zurück. Sein „Wort zum Feiertag der Deutschen Einheit", prägnant und charmant formuliert, hat zeitlosen Erinnerungswert. Weil Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten auch Erinnerung braucht.
Ich danke ihm herzlich für die freundliche Erlaubnis, dass ich seinen Beitrag in die "Chemnitzer Geschichten" aufnehmen darf. Er hatte mir sein Manuskript bereits 1997 zugesandt. Es hier zu bewahren, ist auch eine Hommage für die evangelische Kirche, die im Herbst 1989 ermutigten Bürgern ein schützendes Dach für Versammlungen geboten und die Menschen bestärkt hat im Geist von Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit, wodurch die zahllosen Waffen des SED-Regimes nutzlos geworden waren. Die Führungskräfte von Partei und Sicherheitsorganen der DDR hatten an alles gedacht, waren auf alles vorbereitet, aber nicht auf Gewaltlosigkeit, Kerzen und Gebete.
Karlheinz Reimann
von Karlheinz Reimann,
geschrieben im April 2013
Unsere Kommunikation heute
Heute steht in Kleinolbersdorf-Altenhain für jeden Haushalt ein Telefonanschluss zur Verfügung. Man tastet am Apparat die gewünschte Rufnummer ein und kurz darauf meldet sich mit großer Wahrscheinlichkeit der Angerufene, egal ob es eine Arztpraxis in Chemnitz ist, die Verwandten in Frankfurt am Main oder die Freunde in Namibia sind. Dabei müsste es korrekt nicht Telefonnetz, sondern Kommunikationsnetz heißen. Denn beginnend in den neunziger Jahren wurde das Telefonnetz durch ISDN und DSL zum digitalen Multimedianetz aufgerüstet.
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