Die Idee einer kleinen Dorfzeitung für unsere Gemeinde ist auf unserer zweiten Kirchenversammlung am 9. November 1989 aufgekommen, am Tag des Mauerfalls in Berlin. Engagierte Einwohner der Bürgerrechtsbewegung  wollten künftig eine eigene Stimme haben und mitreden, wie die Entwicklung bei uns nun weitergehen sollte - ohne Bevormundung und Zensur. Jeder sollte frei seine Meinung äußern  und Vorschläge machen dürfen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach den ersten freien Wahlen seit 1933  bei uns am 18. März 1990 war diese Forderung gegenstandslos geworden. Doch die neu gewählten Gemeindevertreter hielten an dieser Idee fest 
und sahen darin die Möglichkeit  für eine  Verbesserung der Kommunikation zwischen Gemeindeverwaltung und der Einwohnerschaft. So entstand 1990 über "Anzeiger", "Amtsblatt" der "Gemeindebote", unsere vierteljährlich kostenlos (weil aus Werbung finanziert) verteilte Dorfzeitung. Jeder Einwohner,  jeder Verein, die Kirche und jede öffentliche Einrichtung kann seitdem an der Gestaltung mitwirken.

Über viele  Jahre  habe auch  ich viele Beiträge für den „Gemeindebote" geschrieben.  Durch die lange Zeit gewinnen diese Artikel historischen Wert. Auf Papier wird dieses Schriftgut nur an wenigen Stellen aufbewahrt, meist geht geleistete  Arbeit mit dem Papierrecycling verloren. 

Deshalb habe ich seit einigen Jahren begonnen, mit dem Blog "Chemnitzer Geschichten" wesentliche  Beiträge zu erhalten und sie gegebenenfalls fortzuschreiben. So wird das Schulwesen bei uns über 100 Jahre in fünf verschiedenen Gesellschaftssystemen skizziert. Erinnerungen von Zeitzeugen über die Bombenangriffe auf unsere Dörfer am Ende des Krieges zu bewahren, wäre heute nicht mehr möglich, weil die meisten Zeitzeugen nicht mehr am Leben sind. Über die Zerstörung von Chemnitz durch die verheerende Bombardierung der Stadt im Frühjahr 1945 gibt es mehrere gedruckte Publikationen, aber wenig im Netz. Stolpersteine in Chemnitz erinnern an eine schlimme Zeit während des Nationalsozialismus, darin auch ein Blick in die eigene Familie. Erinnerungen an  die Friedliche Revolution im Herbst 1989 und den kommunalen Neubeginn ab Frühjahr 1990 mit der anschließenden  Entwicklung unserer beiden Dörfer, die ich als Vorsitzender des Gemeinderates in den ersten vier Jahren  mitgestalten durfte, sind heute bereits Teil unserer Ortsgeschichte. Erinnert werden soll auch an persönliche Schicksale von Menschen  aus unserer Nähe, die  als „Andersdenkende" durch ihre vertretene Meinung mit den Machtorganen des Nazi-Regimes und später der DDR  in Konflikt geraten  oder auch inhaftiert worden sind. Ihre Leidenswege sollen von Zeitzeugen der älteren Generation authentisch für die Nachgeborenen bewahrt werden, damit sich diese niemals wiederholen. Auch an der Stasi kommt man nicht wortlos vorbei, sie gehörte in der DDR zu unserem Leben wie ein bösartiger Tumor. Immer wieder beeindruckend  ist  das Stasi-Tondokument  aus der letzten Dienstberatung der MfS-Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt vom 4. Dezember 1989 im Beitrag "Die Stasi in Adelsberg - ein Aufdeckungsversuch", in dem Stasi-General Gehlert unter Tränen "seine Kämpfer an die Front" schickt. In der Rubrik "Lokales" wird  auf historische und  aktuelle Entwicklungen von Chemnitz als drittgrößte Stadt Sachsens mit 250.000 Einwohnern aufmerksam gemacht. Denn Chemnitz hatte besonders seit 1850 mit seiner industriellen Entwicklung, bekannt geworden als "Sächsisches Manchester", sowie seines reichen kulturellen Lebens, geprägt durch viele berühmte "Chemnitzer Köpfe" beachtliche Bekanntheit in der Welt erlangt. 

So sind die „Chemnitzer Geschichten" fortgeschriebene und neue, mit Bildern ergänzte Kurzgeschichten  aus unserer Umgebung und meiner Zeit, die in Abständen aktualisiert und  ergänzt werden.   Auch werden die "Chemnitzer Geschichten"  nicht nur in der Region Chemnitz und  allen Bundesländern, sondern auch in der Schweiz oder von deutschsprachigen Lesern in Kanada, USA , in der Gegend von Rio de Janeiro, Russland, Namibia oder im Osten Australiens angeklickt. Neuerdings auch in mehreren Städten in China, möglicherweise von zurückgekehrten Absolventen der TU Chemnitz. Viele Leserstimmen, für die ich mich herzlich bedanken möchte, über 20.000 Nutzer, 25.000 Sitzungen und 50.000 Seitenaufrufe seit Beginn ermutigen, die Arbeit fortzusetzen. 

Mittels „Kontakt“ ist eine Meinungsäußerung zu einem Beitrag oder zum Blog „Chemnitzer Geschichten“ möglich. Anmerkungen, Kritik oder Zustimmung werden vom Autor dankbar entgegengenommen, beantwortet und auf Wunsch unter „Leserstimmen“ eingestellt. 

Die "Chemnitzer Geschichten" sind als Blog eine reine Hobby-Arbeit des Autors, von niemandem abhängig und ohne finanzielle Intension. Werbungsangebote, Kauf- und Verkaufsangebote und ähnliches  unter den Kontaktmitteilungen finden deshalb keine Beachtung. 

Besonderer Dank gebührt meinem Sohn Andreas, der  mir als Webmaster bei der Gestaltung des Blog  "Chemnitzer Geschichten" hilfreich zur Seite gestanden hat und auch die laufende technische Betreuung wahrnimmt. Nicht weniger danken möchte ich auch meinem Sohn Jörg, der mich 2014 zu meinem 75. Geburtstag mit einem Fotobuch überrascht hat, in dem die bis dahin erschienenen Geschichten enthalten sind und das auch in der Stadtbibliothek Chemnitz für Leser zur Verfügung steht. Last but not least danke ich meiner Frau Elfriede,  die stets als erste kritische Leserin meiner Texte  Anregungen und Verbesserungen eingebracht hat.